Auswirkungen von Stress und was wir dagegen tun können – für uns und unser Tier
Heute möchte ich ein bisschen was über Stress mit dir teilen, denn ich bin der festen Überzeugung, dass es starke Auswirkungen auf unser gesamtes Leben und auch den Umgang mit unseren Tieren hat, wenn wir gestresst sind.
Viele von uns sind immer wieder verschiedenen Stresssituationen ausgesetzt. Unser Leben ist in den letzten Jahren schneller und intensiver geworden. Wir sind ständig mit verschiedenen Reizen konfrontiert. Viele von uns haben das Gefühl, dass sie Leistung erbringen müssen. Anerkennung spielt eine wichtige Rolle und diese ist häufig abhängig von der Leistung, die wir erbringen (oder das glauben wir zumindest). All dies kann Stress auslösen. Sicher hat sich jeder von uns schon einmal gestresst gefühlt oder sich in einer stressigen Situation befunden.
Allgemeine Definition
Doch was genau ist Stress eigentlich? Erst einmal ist Stress eine natürliche körperliche Reaktion auf eine Belastung oder eine Gefahr, egal ob es sich um eine angenommene oder eine reale Situation handelt.
Der Körper wird durch die Ausschüttung von Hormonen auf Flucht oder Kampf vorbereitet. Die Leistungsbereitschaft wird erhöht. Daher ist die Stressreaktion erst einmal sinnvoll. Ein bisschen Stress kann sogar hilfreich sein, beispielsweise wenn wir etwas neues lernen wollen. Durch Stress wird zudem der unseres Nervensystems aktiviert, welcher für die Kampf oder Flucht Reaktion zuständig ist (Sympathikus), der Teil der für Entspannung sorgt, tritt zurück.
Das Problem ist in der heutigen Zeit allerdings, dass wir diese Reaktionen nun nicht ausleben können. In den meisten stressigen Situation, können wir weder kämpfen noch flüchten, deshalb werden wir die bereitgestellte Energie nicht mehr los. Sie bleibt in uns und immer kleinere Auslöser können zu einer Stressreaktion führen.
Ich denke die meisten von uns haben negative Assoziationen mit Stress, doch es gibt durchaus auch positiven Stress, den sogenannten Eustress. Hierzu zählt jede freudige Erwartung, Neugier, Spannung und alles, was unsere Aufmerksamkeit erhöht. Auch Vorfreude ist Stress. Dieser positive Stress wirkt antriebsfördernd. Die Lustareale des Gehirns werden aktiviert und angenehme Empfindungen erzeugt. Es aktiviert den Körper und kann die Vorstufe für eine überdurchschnittliche Leistung sein. Also können auch Dinge, die uns echt Spaß machen im Körper Stress auslösen.

Beim negativen Stress hingegen wird eine Aufgabe oder eine Herausforderung als Belastung oder sogar Bedrohung erlebt. Es ist oft nur ein kleiner Schritt vom positiven zum negativen Stress, wobei dies bei jedem Individuum anders ist und daher kann nicht genau gesagt werden, was wie erlebt wird
Auslöser
Doch was genau löst Stress eigentlich aus, tja so genau kann man das nicht sagen, denn es ist bei jedem anders und hängt vor allem davon ab, wie wir eine Situation bewerten. Denn die Stressreaktion wird dadurch ausgelöst, dass unser Gehirn die Reize die eintreffen bewertet. Durch diese Bewertung werden die weiteren körperlichen Prozesse eingeleitet.
Prinzipiell kann es eben alles sein, was von uns als Belastung oder Gefahr interpretiert wird. Häufig sind es Dinge, die unerwartet kommen, die unsere Routine stören oder mit denen wir bereits negative Erfahrungen gemacht haben. Eine wichtige Rolle spielen hierbei unsere Glaubenssätze, denn die Dinge die wir in der Kindheit als Bedrohung wahrgenommen haben, lösen auch heute noch Stress aus. Es müssen noch nicht mal große wichtige Dinge sein, es kann auch schon Stress auslösen, wenn wir beispielsweise das Gefühl haben, dass unser Vorgesetzter uns nicht ausreichend Beachtung schenkt. Vor allem wenn wir als Kind gelernt haben, dass es wichtig ist gesehen zu werden. Was wohl bei fast allen von uns daher Stress auslöst ist Verachtung oder negative Reaktionen eines Gegenübers, denn wir wollen doch alle anerkannt werden. Unser Gehirn ist nämlich immer noch der Meinung, dass ein Ausschluss aus einer Gruppe unser Überleben gefährdet und nimmt dies daher als akute Bedrohung war.
Übrigens ist dies auch bei unseren Hunden so, auch sie wollen Gemeinschaft. Da kann man sich ja vorstellen wie es sich für sie anfühlt, wenn wir als ihr wichtigster Gegenüber sie ignorieren oder sogar bestrafen. Was mit Blick auf unsere Haustiere auch noch spannend ist, dass sie natürlich merken, wenn wir gestresst sind und diese Reaktion überträgt sich auf sie. Doch auch das Verhalten unser Haustiere selbst kann Stress in uns auslösen. Wenn du beispielsweise einen eher reaktiven Hund hast, weißt du bestimmt, was in deinem Körper passiert, wenn du in der Ferne den Erzfeind deines Hundes siehst. Falls du keinen reaktiven Hund hast, hier die kurze Auflösung: Stress ;). So und glaub mir, dein Hund nimmt wahr das du Stress hast und dadurch bestätigst du, dass dieses fürchterliche Wesen in Körper eines Yorkshire Terriers, WIRKLICH bedrohlich ist. Noch schlimmer wird das ganze, wenn nicht nur dein Körper reagiert, sondern diese unbewusste körperliche Reaktion zu Handlungen, wie einem Leinenruck führt. Denn dann hat der Blick zum Feind auch noch tatsächlich Schmerzen verursacht und der Stress steigt.
Wir müssen uns übrigens noch nicht mal wirklich in einer stressigen Situation befinden um Stress in uns auszulösen. Es reicht, wennn wir uns die Situation vorstellen. Ja wir können unseren Körper alleine durch unsere Vorstellungskraft in Stress versetzen. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Macht unsere Gedanken haben. Sicher kennen wir alle die Aufregung vor einem Vortrag. Wir spüren richtig wie uns flau im Magen wird oder es überall kribbelt und das obwohl wir uns sicher in unseren eigenen vier Wänden befinden. Auch Sorgen oder Ängste können genau zu diesen Stressreaktionen führen.
Auch die Begegnung mit dem Erzfeind deines Hundes löst schließlich schon Stress in dir aus, bevor überhaupt irgendetwas passiert ist, einfach aufgrund deiner vergangenen Erfahrungen und Gedanken. Achte doch mal drauf.
Ein weiterer typischer Stressauslöser sind sogenannte Wertekonflikte, diese müssen uns noch nicht mal bewusst sein. Zum Beispiel wenn wir uns die Frage stellen, ob wir uns lieber mit Freunden zum wandern treffen oder etwas für den Aufbau unserer Selbstständigkeit machen. Generell kann das Treffen von Entscheidungen im Allgemeinen Stress auslösen, insbesondere wenn hier noch der Glaubenssatz, dass wir es allen Recht machen wollen, mitwirkt. Wieder aus der Angst heraus abgelehnt zu werden.
Es gibt auch einige typische Faktoren in unserer Gesellschaft, die Stress auslösen können, zum Beispiel dass immer Hochleistung erwartet wird, alles irgendwie teurer wird und wir das Gefühl haben immer zu wenig Zeit zu haben. Doch wenn du hier genau hinschaust, wirst du auch hier feststellen, dass die eigene Bewertung die zentrale Rolle spielt. Denn selbst wenn andere Hochleistung erwarten, liegt es an mir, wie ich damit umgehe und ob ich dieses Spiel mitspiele.
Das ist auch im Umgang mit unseren Tieren so, wir müssen nicht alles mit machen was alle anderen machen und was gemacht werden sollte. Auch wenn das auf de ganzen Social Media Videos noch so toll ausieht. Wir können entscheiden was für uns wichtig ist.
Wir können also festhalten, dass uns stressauslösende Faktoren immer wieder begegnen und Stress nicht per se schlecht sein muss, denn sowohl unser Körper als auch unser Geist brauchen ein paar Herausforderungen. Das was Stress negativ macht, sind häufig unsere Gedanken, Glaubenssätze und inneren Antreiber. Das was wir erwarten und nicht die realen Situationen lösen den Stress aus.
Auswirkungen
So und was ist denn jetzt eigentlich so schlimm am Stress, wenn es doch einfach nur eine körperliche Reaktion auf eine Belastung ist? Tatsächlich ist dies erstmal nicht schlimm, wenn wir immer nur kurz akuten Stresssituationen ausgesetzt sind und danach den Stress abbauen können, dann befinden sich die Hormone nur kurz im Blutkreislauf. Denn genau so ist es eigentlich auch vorgesehen. Wir sehen eine Gefahr, haben Stress, reagieren mit Kampf oder Flucht und kommen wieder zur Ruhe.
Schwierig wird es erst, wenn wir entweder keine Möglichkeit haben den Stress abzubauen weil wir weder kämpfen noch flüchten können oder wenn wir dauernd Situationen, die wir als stressig bewerten, ausgesetzt sind.
Dann entsteht chronischer Stress. Diese Entwicklung vom akuten Stress zum krankmachenden Dauerstress entsteht meist schleichend, hat jedoch echte negative Auswirkungen auf unseren Körper und unser gesamtes Wohlbefinden:
- Stress aktiviert den Teil unseres Nervensystems, welcher eben für die Kampf oder Flucht Reaktion zuständig ist (Sympathikus), der Teil der für Entspannung (Parasympathikus) sorgt tritt zurück. Der Parasympathikus ist allerdings beispielsweise auch für unsere Verdauung und Regeneration zuständig. Das ist auch prinzipiell total sinnvoll, denn wenn wir gerade kämpfen oder flüchten müssen, stören die anderen Sachen einfach. Wenn nun aber dauerhaft der Sympathikus aktiv ist, kann dies logischerweise zu Problemen mit der Verdauung führen oder wir werden häufiger krank, weil ja auch unser Immunsystem heruntergefahren ist. Ich selbst bekomme beispielsweise immer Magenschmerzen, wenn ich Stress habe.
- Wenn wir kämpfen oder flüchten müssen brauchen wir natürlich unsere Muskulatur. Doch auch hier ist die nachfolgende Entspannung total wichtig. Wenn wir uns aber nun im Dauerstress befinden kann sich die Muskulatur nicht mehr entspannen und es können Verspannungen entstehen.
- Die Hormonbalance gerät aus dem Gleichgewicht. Durch die chronische Überproduktion von Cortisol und Adrenalin kann es sein, dass wir eine permanente innere Unruhe empfinden. Gleichzeitig fühlen wir uns vielleicht völlig erschöpft weil unser Körper eigentlich Ruhe braucht. Es kann auch passieren, dass wir total gereizt reagieren. Dies kann zu psychischen Erkrankungen führen.
- Während der Stressreaktion wird alles auf die Kampf oder Flucht Reaktion gesetzt, in diesem Modus fällt es uns auch total schwer uns zu konzentrieren oder uns etwas zu merken. Ist ja auch irgendwie logisch, denn unser Steinzeitgehirn hat nicht bedacht, dass wir auf die Idee kommen ein Buch zu lesen während wir flüchten müssen.
Was bedeutet dies für unser Tier?
Glaub mir unsere Tiere nehmen sehr genau wahr, wenn wir Stress haben. Stress hat Auswirkungen auf unseren Körper, wir bewegen uns anders und stehen anders da weil unser Körper ja gerade bereit ist zu flüchten oder zu kämpfen. Da Tiere nur über die Körpersprache reagieren, nehmen sie diese viel deutlicher wahr. Hinzu kommt, dass sie gelernt haben auf unsere Körpersprache zu reagieren. Wenn unser Körper nun Kampf oder Flucht zeigt, ist es doch irgendwie logisch, dass unsere Tiere auf der Suche nach der Gefahr sind. Dies kann vor allem bei Hunden und Pferden der Fall sein, denn beide haben im Laufe ihrer Evolution in einem sozialen Gefüge gelebt. Wenn einer aus dem Rudel oder der Herde Gefahr wahrgenommen hat, haben die anderen dies auch gemerkt und haben entsprechend darauf reagiert, selbst wenn sie selbst die Gefahr vielleicht noch gar nicht wahrgenommen haben.
Beim Pferd (Fluchttier) kann sich dies dann vielleicht durch eine erhöhte Schreckhaftigkeit zeigen. Vielleicht weicht dein Pferd dir sogar aus, wenn du kommt weil dein Körper Kampf anzeigt, etwas was dem Fluchttier Pferd gar nicht gehörer ist. Bei unseren Hunden kann dies vielleicht zu einer höheren Reaktivität führen. Doch oft ist das noch nicht alles. Wir nehmen das Verhalten unseres Tieres, was eigentlich total logisch ist, dann nicht einfach so hin, sondern reagieren darauf auch wieder genervt oder bestrafen unser Tier im schlimmsten Fall sogar für das Verhalten. Das Verhalten, das durch uns ausgelöst wurde.

Auch wenn wir uns nicht konzentrieren können oder mit den Gedanken woanders sind, kann sich dies auf unsere Tiere auswirken. Vielleicht kriegen wir dann ein tolles Verhalten unseres Hundes gar nicht mit und er denkt sich: „Hey warum sollte ich mich nochmal so schön an der Leine laufen, wenn das andere Ende der Leine es eh nicht wahrnimmt.“ Wenn es ganz blöd kommt bestrafen wir unser Tier vielleicht sogar ohne es zu merken. Zum Beispiel ziehen wir zu fest an der Leine oder am Strick oder die Fersen drücken sich zu fest in den Pferdebauch, wenn das Pferd losgehen soll.
Hinzu kommt, dass chronischer Stress dazu führen kann, dass wir schlecht schlafen können und dauernd gereizt sind. Auch wenn wir es nicht möchten, können wir dadurch vielleicht genervt auf völlig normale Verhaltensweisen unseres Tieres reagieren. Zum Beispiel wenn der Hund zu lange schnüffelt, gestern war es noch in Ordnung heute nervt es dich. Oder dein Pferd grast beim Spaziergang. Gestern ist es dir gar nicht so aufgefallen oder es war dir egal weil du mit deinen Gedanken sowieso noch bei Frage warst, wie du es heute noch schaffen sollst die ganzen Mails zu beantworten, achja einkaufen warst du auch noch nicht…
Dies führt logischerweise dazu, dass unser Tier uns irgendwie nicht mehr so richtig ernst nehmen kann….
Was wir dagegen tun können
Deshalb möchte ich dir hier einen kleinen Einblick geben, was du gegen Stress machen kannst. Wichtig ist mir jedoch zu sagen, dass Stress wirklich nicht unterschätzt werden sollte. Bitte nimm die Folgen, die Stress habe kann ernst und hol dir im Zweifel professionelle Hilfe…für dich und dein Tier. Dennoch Dennoch gibt es einige Sachen, die du machen kannst um den Stress in deinem Leben zu verringern.
Ein wichtiger Schritt erst einmal zu merken, dass wir gerade Stress haben und zu verstehen was passiert, du bist also schonmal auf einem guten Weg, in dem du dich mit dem Thema beschäftigst. Außerdem sollten wir darauf achten, dass was uns aufregt zu reduzieren und das was uns entspannt zu steigern. Doch weißt du, was dich aufregt? Oder wie du entspannen kannst? Falls nicht möchte ich dir hier gerne eine Ideen mitgeben.
Arbeit mit unseren inneren Antreibern und Glaubenssätzen
Da unsere Stressreaktion von unseren Bewertungen abhängt und diese wiederum von unseren Glaubenssätzen und den daraus entstehenden inneren Antreibern kann ein erster Schritt sein, erst einmal herauszufinden, was da bei dir eigentlich so wirkt. Die typischten sind:
- Sei Perfekt. Es ist nicht gut genug. Es muss besser sein. Es ist nie gut genug.
- Mach schnell: Wenn ich mich nicht beeile, werde ich nicht fertig. Die Zeit läuft davon, es ist noch so viel zu tun.
- Streng dich an: Das Leben ist hart. Ohne Fleiß keine Preis. Ich muss mich immer anstrengen.
- Mach es allen Recht: Alle müssen mit dem was ich mache zufrieden sein. Ich darf niemanden enttäuschen. Ich werde abgelehnt, wenn nicht alle zufrieden sind.
- Sei stark: Ich muss es schaffen, niemand darf merken, dass ich schwach bin. Gefühle zeigt man nicht. Nur die harten kommen in den Garten.
Na welcher dieser netten Gesellen sagt dir am meisten zu? Worin erkennst du dich wieder? Ich selbst habe immer wieder mit dem fiesen „Mach schnell“ zu tun. Dieser führt bei mir dazu, dass ich gedanklich immer schon mindestens drei Schritte weiter bin. Dadurch verpasse ich total den Moment und habe das permanente Gefühl, dass ich das alles nicht schaffe. Das löst Stress aus. Die meisten unserer inneren Antreiber entstehen durch unsere Glaubenssätze. Häufig wirken auch mehrere in uns und sie zeigen sich in verschiedenen Situationen, doch häufig ist einer ganz besonders präsent.
Doch was können wir nun dagegen tun? In der Vergangenheit unsere inneren Antreiber ja durchaus einen Nutzen, nun dürfen wir lernen, dass wir sie nicht mehr immer brauchen. Hierbei können dir typische Erlauber helfen. Diese sind natürlich nur beispielhaft, du kannst die nehmen, die für dich passen. Wir können hierbei auch in den direkten Diaolog mit unseren inneren Antreibern gehen.
- Sei Perfekt Erlauber: Ich darf Fehler machen, denn nur doch Fehler lerne ich
- Mach Schnell Erlauber: Ich darf Pausen machen und den Moment genießen. Dieser Moment ist das Leben
- Streng dich an Erlauber: Es darf leicht sein. Ich darf genießen, was ich tue.
- Mach es allen Recht Erlauber: Ich darf mich selbst am wichtigsten nehmen. Ich kann und muss es nicht allen Recht machen, die Kritik der anderen hat mehr mit ihnen, als mit mir zu tun.
- Sei stark Erlauber: Ich darf mir Hilfe holen und muss nicht alles alleine schaffen. Gefühle zu zeigen ist ein Zeichen von Stärke.
Wenn du nun merkst, dass dein innerer Antreiber mal ordentlich Stress macht, nimm dir einen Moment Zeit und mache dir bewusst, dass der Stress vor allem aufgrund deiner Bewertung der Siuation entsteht. Frage dich, ob es wirklich die Situation ist oder ob es alte Glaubenssätze sind, die den Stress gerade auslösen. Dann erlaube dir es anders zu machen. Sage dir immer wieder die entsprechenden Erlauber bis du sie immer mehr und mehr annehmen kannst.
Körperliche Betätigung
Um Stress abzubauen kann auch die Arbeit mit unserem Körper sehr hilfreich sein, wie oben beschriebt können wir die typische Stressreaktion, Flucht oder Kampf, nach einer Bedrohung in der heutigen Zeit ja oft nicht mehr umsetze. Die Hormone bleiben im Körper, daher kann Sport wirklich hilfreich sein. Zudem begünstigt körperliche Betätigung die Bildung von Serotonin. Welchen Sport du auch immer gerne machst, es kann dir helfen, dich hin und wieder mal so richtig auszupowern.
Entspannung

Eine andere Möglichkeit kann es sein uns bewusst zu entspannen und so das parasympathische Nervensystem wieder mit ins Boot zu holen. Auch dies ist wieder bei jedem anders. Für einige ist es das Schaumbad am Abend, für andere die YinYoga Einheit. Finde heraus, was dir gut tut und versuche es in regelmäßigen Abständen in deinen Alltag einzubauen, ganz egal, ob du dich gerade gestresst fühlst oder nicht. Denn oft merken wir die ersten Stressanzeichen gar nicht weil sie schon so normal für uns geworden sind. Hierbei kann dein Tier dir übrigens auch wunderbar helfen, denn durch das Streicheln eines Tieres werden Hormone ausgeschüttet, die gut für unser Wohlbefinden sind.
Abschalten
Da der Stress vor allem in unserem Kopf ensteht ist alles gut, was dich ablenkt. Freunde treffen, Kinobesuch oder auch hier wieder etwas mit deinem Tier zu machen. Denn in dem Moment, wenn wir uns aktiv mit einem Tier beschäftigen, haben wir keine Zeit über etwas anderes nachzudenken. Sehr hilfreich kann hier auch der sogenannte Gedankenstop sein. Immer wenn du merkst, dass deine Gedanken wieder um etwas kreisen, dass Stress auslöst, denke einfach „STOP“. Das mag banal klingen und wahrscheinlich werden wir es am Anfang erstmal vergessen, doch dieser Stop bringt uns dazu uns bewusst zu machen, was wir da eigentlich gerade denken. Dann können wir entscheiden, ob wir das was wir denken auch wirklich denken möchten. Denn wir sind nicht unsere Gedanken und haben mehr Einfluss auf unsere Gedanken als wir denken. Deshalb kann hier Meditation auch total hilfreich sein.

Natur

Nachweislich wirkt der Aufenthalt in der Natur entspannen und gesundheitsfördernd. Daher nimm dir Zeit um in den Wald zu gehen und die Ruhe zu genießen. Hierbei verbinden sich all die anderen genannten Sachen. Du bewegst dich, du kannst dich bewusst auf die Umgebung konzentrieren, achtsam sein und dich dadurch entspannen.
Wichtig ist, dass für all die Übunge Geduld notwendig ist, übrigens auch etwas, was wir wunderbar von unseren Tieren lernen können. Oft nehmen wir die Wirkung auch gar nicht bewusst wahr, sondern der Körper und unser Verhalten ändert sich wieder. Wir können wieder schlafen, empfinden wieder Freude und haben weniger Schmerzen.
Wir können diese Sachen natürlich auch machen, obwohl wir gar nicht das Gefühl haben so gestresst zu sein, denn ein bisschen Stess gehört doch dazu. Doch Achtung, wie bereits erwähnt, ist es ein schleichernder Prozess vom akuten Stress zum Dauerstress. Leider werden diese Sachen vorher oft eher als Zeitverschwendung wahrgenommen weil es Tätigkeiten sind, die nicht den eigenen Zielen dienen und doch eigentlich gar keine Nutzen haben. Falls du das denkst, solltest du dringend damit anfangen. Denn alleine der Gedanke, dass alles was du tust einen Nutzen haben muss ist ein unglaublich starker innerer Antreiber, der ja wiederum Stress auslösen kann. Auch wenn dir diese Dinge, vor allem Stille, erstmal irgendwie unangenehm sind,ist es ein Zeichen, dass du gestresst bist. Denn durch die permanenten Gedanken und die Anspannung kann Stille und Entspannung durchaus beunruhigend wirken.
Noch ein kleiner Hinweis, achte bitte darauf, dass die Übungen zur Entspannung nicht zum Stress werden. Sie sollen keine weiteren Punkte auf deiner To Do Liste sein, sondern wirklich etwas, was dir gut tut.