Automatische Gedanken und Glaubenssätze

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Heute soll es um das gehen, was wir den ganzen Tag so denken, wie es entstanden ist und was das mit unserem Tier zu tun hat.

Ich habe ja bereits einen Artikel darüber geschrieben, dass wir nicht unsere Gedanken sind, diesen findest du hier:

Dabei ging es um diese Stimme, die dauern mit uns spricht. Bei dieser Stimme handelt es sich ja um unsere Gedanken.  Wenn du diese Stimme mal beobachtest, fällt dir auf, dass wir oft über Dinge aus der Vergangenheit nachdenken oder uns Gedanken über die Zukunft machen. Vielleicht ist dir hierbei auch aufgefallen, dass wir sehr oft das gleiche denken. Doch woher kommen diese Gedanken eigentlich? Ich meine die Gedanken, die wir nicht willentlich beeinflussen, sondern die, die einfach so auftauchen, wenn wir nicht aufpassen was wir denken, eben die automatischen Gedanken.

Ich bin sicher jeder von uns kennt diese Gedanken. Wir sind in Kontakt mit einer anderen Person und danach überlegen wir, was diese vielleicht über uns gedacht haben könnte.  Wir öffnen unser e Mail Postfach, sehen die unglaublich vielen Mails und denken, dass wir das doch nie schaffen können.

Leider denken wir sehr oft negative Gedanken, vor allem über uns selbst. Da tauchen Gedanken auf wie: „War ja klar, dass du das nicht hinkriegst, was kannst du überhaupt.“

Ich möchte diese heute einmal genauer betrachten. Woher sie kommen können und was sie machen. Natürlich bekommst du auch Tipps, wie du mit ihnen umgehen kannst und ich zeige dir, was das mit unserem Tier zu tun haben könnte.

Entstehung

Das erste, was ich sehr spannend finde ist, dass die automatischen Gedanken, die wir in einer bestimmten Situation haben, gar nicht unbedingt etwas mit der Situation zu tun haben müssen. Viele unserer Gedanken, vor allem die, die wir dauernd denken und auch unsere sogenannten Glaubenssätze, sind tatsächlich schon in unserer Kindheit entstanden. Als Kinder sind wir einfach sehr sehr abhängig von unseren Eltern. Wir können ja quasi wirklich gar nichts alleine. Deshalb ist es für uns total wichtig, dass wir das Gefühl haben, unserer Eltern können für uns sorgen. Wenn unsere Eltern dann irgendwas tun, was sich für uns nicht gut anfühlt, gibt es einen genialen Mechanismus, dass wir weiter glauben unsere Eltern sind super toll und können ganz bestimmt gut für uns sorgen. Denn davon hängt ja schließlich unser Überleben ab. Der Mechanismus ist, dass das was unsere Eltern vielleicht nicht so ganz richtig machen, nicht an ihnen, sondern an uns liegt. Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber wie gesagt, wir sprechen hier von einer Zeit, in der wir einfach total abhängig waren. Für unser Überleben ist es dann sicherer, wenn wir etwas „falsch“ gemacht haben, als die einzigen Menschen, die dafür sorgen können, das wir überleben, etwas falsch gemacht haben. Denn das können wir da noch nicht alleine. Das „falsch“ habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn oft ist es noch nicht mal wirklich falsches Verhalten unserer Eltern. Es kann zum Beispiel einfach sein, dass die Mama Stress hat und die Schuhe des Kindes selbst zubindet, obwohl das Kind gerade dabei ist, es selbst zu lernen. Zack kann so ein erster kleiner Gedanke entstehen wie: „ich bin zu langsam“ oder „andere können das besser als ich“.

Natürlich kann es auch sein, dass Eltern wirklich Verhalten zeigen, dass nicht gut für ein Kind ist. Leider passiertes auch hier, dass das Kind glaubt es selbst ist schuld an den Dingen. Eben weil es nicht sein darf, das die Eltern etwas falsch machen. Hieraus können sich dann wirklich psychische Erkrankungen entwickeln.

Wenn dieser erste kleine Gedankensamen gesetzt ist, passiert was spannendes. Wir nehmen Dinge, die diesem Gedanken entsprechen besonders wahr. Wir richten unseren Fokus darauf und nehmen dadurch genau die Dinge wahr, die diesem Gedanken entsprechen. Damit bestätigt er sich immer wieder selbst und irgendwann glauben wir ihn und denken ihn immer wieder. Das hängt damit zusammen, dass wir einen Filter im Gehirn haben, der schaut was für uns wichtig ist und nur das wahrnimmt. Sonst wären wir total reizüberflutet.

So wenn wir jetzt als große erwachsene Menschen in einer Situation sind, in der eine andere Person uns etwas abnehmen möchte, denken wir wieder genau das gleiche wie früher. Obwohl es vielleicht einen ganz anderen Hintergrund hat und vor allem auch hier wieder gar nichts mit uns zu tun haben muss. So entstehen dann die automatischen Gedanken und auch unsere Glaubenssätze.

Leider führt dies dazu, dass wir oft vielleicht etwas überreagieren, was dann verwirrend für unser Gegenüber ist. Hinzu kommt, dass unser Gegenüber ja auch so seine Erfahrungen, Glaubenssätze und Gedanken hat, die davon wieder getriggert werden können und Zack unterhalten sich keine erwachsenen Menschen mehr, sondern kleine Kinder. Das mag sich jetzt lustig anhören, kann aber wirklich verheerende Auswirkungen haben. Vor allem wenn die kleinen Kinder in uns plötzlich im Körper von Menschen mit Machtpositionen sind, denen vielleicht nicht bewusst ist was da gerade passiert..

Tipps für den Umgang mit automatischen Gedanken

Doch was können wir nun dagegen machen? Der erste Schritt kann sein, einfach mal zu beobachten, was wir wann so denken. Dann können wir uns die Frage stellen, ob dies Gedanken sind, die wir öfter haben. Wenn dies der Fall ist können wir vielleicht eine kleine Zeitreise unternehmen und uns fragen, wann wir diesen Gedanken denn zum ersten Mal gedacht haben. Hier hilft es vorher vielleicht ein paar Entspannungsübungen zu machen und sich einfach mal drauf einzulassen. In uns steckt so viel mehr als wir denken. Eigentlich ist alles da, wir dürfen nur lernen, es zuzulassen. Wenn du eine Idee hast, wann der Gedanke vielleicht zum ersten Mal da war, du dir aber nicht ganz sicher bist, ist das total in Ordnung. Wir werden genau an den richtigen Ort geführt, nimm das was kommt. Wenn du nun eine Situation hast, schau dir diese Situation mal von außen an, so als ob du sie dir im Kino auf einer Leinwand anschaust und dann darfst du dich fragen, ob das wirklich wahr ist, was du da denkst? Oder gibt es vielleicht, eine, wenn auch nur ganz geringe, Möglichkeit, dass es auch anders sein könnte? Wie wäre es dann? Das darfst du dann gerne immer mal wiederholen und dir diese Fragen auch in aktuellen Situationen stellen. Dadurch verliert der Gedanke seine Macht, denn Dinge, die uns bewusst sind, können wir anfangen zu kontrollieren. Und Kontrolle mag doch schließlich jeder von uns ganz gerne oder?

Was hat das mit Tieren zu tun?

So und wie ist das jetzt bei Tieren? Ich persönlich glaube, Tiere denken einfach weniger als wir Menschen. Sie sind viel präsenter und nehmen Situationen so wahr, wie sie sind. Sie Leben einfach im Hier und Jetzt. Das ist ja eines der wundervollen Dinge, die wir von ihnen lernen dürfen. Aber ich glaube auch, dass Tiere Verhalten von uns auf sich beziehen, genau so wie wir das Verhalten unserer Eltern früher auf uns bezogen haben. Hast du vielleicht schonmal erlebt, dass du ein wütendes Telefonat geführt hast und ein Blick auf deinen Hund hat gezeigt, dass er den Schwanz eingezogen hat? Er merkt deine Wut. Und das findet er nicht gut, denn Hunde spiegeln unsere Emotionen, sie nehmen sie wirklich wahr. Also wenn es uns nicht gut geht, geht es dem Hund oft auch nicht gut. Hier dürfen wir wirklich sehr genau darauf achten und es wahrnehmen.

Eine weitere Situation kann sein, dass wir vielleicht total gestresst sind weil wir verschlafen haben…und jetzt müssen wir auch noch mit dem Hund raus und, wie sollte es anders sein, genau heute muss der Hund an jeder Ecke schnüffeln. Unglaublich oder? Na wer hat sich hier vielleicht dabei erwischt, den Hund vielleicht doch mal verbal gedrängt zu haben oder sogar an der Leine gezogen zu haben? Was passiert hier mit deinem Hund? Meinst du er weiß, dass dein  Verhalten daran liegt, dass du verschlafen hast oder meinst du, es könnte vielleicht sein, er denkt, er hat was falsch gemacht? Denn letztlich ist das Verhalten, dass wir in der Situation zeigen, nichts anderes als eine Strafe für ein Tier. Es zeigt ein Verhalten und darauf folgt ein unangenehmer Reiz. In diesem Fall einfach unser Genervtsein, egal ob wir es nur fühlen oder Handlungen daraus folgen. So und nun kann es sein, der Hund denkt Schnüffeln ist was doofes. Oder entspannt an der Leine gehen ist was doofes. Eben genau das, was er gerade gemacht hat und was ja eigentlich genau richtig war. Wir hatten die Emotionen ja nicht wegen unserem Hund, sondern weil wir verschlafen haben.

Doch keine Sorge, unsere Tiere machen so einiges mit uns mit und verzeihen uns ja auch echt viel. Ich möchte damit nur mal zeigen, wie schnell es passieren kann, dass wir unserem Tier etwas beibringen ohne es zu merken. Deshalb macht es bei jedem Verhalten, dass unser Tier zeigt, total Sinn sich mal zu fragen, ob das vielleicht etwas mit mir zu tun haben könnte. Das ist ja auch nicht schlimm. Doch nur wenn wir hinschauen, können wir etwas verändern. Wir sind doch alle hier um zu lernen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.

Ein Kommentar

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